Proteales [Magnoliopsida - Rosidae]

Kleine und dennoch hinsichtlich der morphologisch-anatomischen Merkmale sehr heterogene, insbesondere durch molekulare Merkmale gekennzeichnete Ordnung. Gynözeen meist apokarp, Fruchtknoten oberständig.

3 Familien: Nelumbonaceae, Platanaceae, Proteaceae.

Zur stammesgeschichtlichen Beziehung der Familien siehe Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*, "Main Tree". [Quellen: Stevens PE, Strasburger]


Familie Nelumbonaceae BERCHTOLD & J. PRESL

1 Gattung mit 2 Arten; milchsafthaltige Wasserkräuter mit Rhizom; bewurzelte Hydrophyten; heterophyll, Blätter untergetaucht oder flutend, mittelgroß oder groß, schildförmig, gestielt, Nebenblätter vorhanden, Blattspreite ungeteilt, mit dichotom verzweigter Hauptnervatur; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten groß, radiärsymmetrisch, azyklisch, einzeln; Perianth doppelt oder mit schrittweisem Übergang von Kelch- zu Kronblättern, K (wenn als solcher interpretiert) 2-8, frei, C18-28, frei, A200-400, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G(2-)12-40, apokarp, Fruchtknoten oberständig; Sammelfrüchte, die in 1samige Teilfrüchte zerfallen; Subtropen bis Tropen: O-USA bis Kolumbien, von O-Asien bis NO-Australien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Magnoliiflorae / Ordnung Nelumbonales, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung Nymphaeales, APG - Unterklasse Rosidae / basale Eukotyledonen (weder Rosiden noch Asteriden) / Ordnung Proteales. Nutzpflanzen: Nelumbo nucifera insbesondere in China als Gemüse verwendet, N. pentapetala von amerikanischen Indianern als Stärkelieferant.  Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Die Rhizome von Nelumbo nucifera dienen insbesondere in Ostasien als Gemüse, welches u. a. bei der Zubereitung von Suppen verwendet wird.

Familie Platanaceae T. LESTIBUDOIS (Platanengewächse)

1 Gattung mit 10 Arten; große Bäume mit dünnen Ästen und einer sich charakteristisch in Platten lösenden Borke; Mesophyten; Blätter mittelgroß oder groß, gestielt, wechselständig und spiralig angeordnet, Nebenblätter vorhanden, meist vollständig den Stengel umhüllend, Blattspreite meist handförmig eingeschnitten, Blattrand gezähnt; Pflanzen monözisch, anemophil; Blüten klein, radiärsymmetrisch, in herabhängenden, zusammengesetzten Blütenständen aus bis 12 dichtblütigen, runden, sitzenden oder hängenden Köpfen, die entweder nur männliche oder weibliche Blüten enthalten; Perianth in männlichen Blüten doppelt, in weiblichen Blüten sepalin, K3-4(-7), frei oder an der Basis leicht verwachsen, C3-4(-7), winzig oder hinfällig, frei, A3-4(-7), frei, nur mit fertilen Staubblättern, weibliche Blüten mit 3-4 Staminodien, G(3-)5-8(-9), apokarp, Fruchtknoten oberständig; aus Achänen als Teilfrüchten zusammengesetzte Sammelfrüchte; (warm) gemäßigte Zone der Nordhemisphäre: N-Amerika, SO-Europa, Himalaja, Bergland von Laos, Kambodscha und Vietnam. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Rosiflorae / Ordnung Hamamelidales, Cronquist - Unterklasse Hamamelididae / Ordnung Hamamelidales, APG - Unterklasse Rosidae / basale Eukotyledonen (weder Rosiden noch Asteriden) / Ordnung Proteales. Nutzpflanzen: Platanus orientalis (Platane - vielfach als Straßenbaum angepflanzt). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Platanaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Proteaceae JUSS. (Silberbaumgewächse)

Etwa 80 Gattungen mit ca. 1600 Arten; Bäume, Sträucher oder Halbsträucher, selten (gelegentlich bei der Gattung Stirlingia) Kräuter; gelegentlich Mesophyten, überwiegend Xerophyten; Blätter immergrün, klein bis sehr groß, gestielt bis sitzend, ledrig, fleischig oder in Dornen umgewandelt, überwiegend wechselständig und spiralig angeordnet, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt oder in unterschiedlichster Weise gegliedert, Blattrand ganz, gekerbt, gesägt oder gezähnt; Pflanzen meist zwittrig, gelegentlich auch monözisch, andromonözisch oder diözisch; entemophil, ornithohil oder cheiropterophil; Blüten klein bis groß, überwiegend 4zählig, radiärsymmetrisch bis zygomorph, mit teilweise großen Deckblättern, selten einzeln achselständig, meist in end- oder achselständigen, zum Teil zapfenartigen Trauben, Ähren, Köpfen oder Dolden; Perianth doppelt oder sepalin, K4, verwachsen mit basaler Röhre, teilweise verwachsen oder frei, C (wenn vorhanden) (2-)4, A4, überwiegend nur mit fertilen Staubblättern, G1, Fruchtknoten oberständig; Balgfrüchte oder stein- oder achänenartige Früchte, häufig innerhalb einer Infloreszenz zu Sammelfrüchten vereinigt; Paleotropis, Kapensis, Neotropis, Australis, Antarktis; gemäßigte Zone bis Tropen: Pantropen und gesamte warm gemäßigte Zone der Südhalbkugel, bevorzugt in Regionen mit langer Trockenperiode. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Proteiflorae / Ordnung Proteales, Cronquist - Unterklasse Rosidae / Ordnung Proteales, APG - Unterklasse Rosidae / basale Eukotyledonen (weder Rosiden noch Asteriden) / Ordnung Proteales. Nutzpflanzen: Im Ursprungsgebiet zuweilen als Ziersträucher und über das Ursprungsgebiet hinaus gehend häufig zwecks Verwendung in Blumengebinden kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Proteaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Bilder:
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Banksia repens: in Australien verbreiteter Halbstrauch Banksia integrifolia Banksia conferata var. penicilla Grevillea aspleniifolia
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Hakea propinqua: die Art besitzt die bei zahlreichen Proteaceen vorkommenden, aus sämtlichen Blüten einer Infloreszenz hervorgegangenen zusammengesetzten Früchte

 

© Thomas Schoepke