| 1. Ordnung: Gentianales | 
  
    |  | 
  
    | Merkmale: | 
  
    | 
      
        | - | tropisch-subtropische Holzpflanzen oder Kräuter, letztere auch in
        gemäßigter Zone |  
        | - | Blüten  
    radiärsymmetrisch, 5- (oder 4-)zählig, 
        mit 4 Blütenblattkreisen und mit verwachsener
        Krone |  
        | - | Blätter einfach, ganzrandig und 
        
        gegenständig |  | 
  
    |  | 
  
    | Chemische Merkmale: | 
  
    | 
      
        | - | verbreitetes Vorkommen von Iridoidderivaten |  
        | - | Alkaloide insbesondere bei
        Loganiaceae und Apocynaceae verbreitet |  
        | - | herzwirksame Glykoside vom
        Cardenolid-Typ bei den Asclepiadaceae und Apocynaceae verbreitet |  | 
  
    |  | 
  
    | 1. Familie:  Loganiaceae 
    R. BR. (Brechnussgewächse) | 
  
    | 13 Gattungen mit 420 Arten; von einjährigen Kräutern bis 
    zu Sträuchern und Bäumen; 
    Mesophyten; Blätter wohl entwickelt oder stark reduziert (Photosynthese 
    in diesem Fall vom Stengel übernommen), krautig oder ledrig, gestielt bis 
    sitzend, 
    
    gegenständig,  meist mit 
    
    Nebenblättern, wenn diese fehlend, dann gegenüber stehende Blätter durch 
    eine verdickte Leiste verbunden, Blattspreite ungeteilt; Pflanzen zwittrig 
    oder 
    diözisch, weibliche Blüten zum Teil 
    mit
    Staminodien; Blüten  
    
    radiärsymmetrisch, überwiegend 5zählig, mit 
    Bracteen, 
    gelegentlich einzeln, meist in end- oder achselständigen 
    Zymen oder 
    Rispen; 
    Perianth doppelt,  
    K5, selten 4, verwachsen, 
    C5, 
    selten 4, verwachsen,
    A5, selten 4,  
    adnat, nur mit fertilen Staubblättern, 
    G2, 
    
    synkarp, oft eingeschnitten und daher mit Tendenz zum  
    
    apokarpen Gynözeum,
    Fruchtknoten 
    oberständig 
    bis halbunterständig; Balg-, Kapsel-, Stein- oder Beerenfrüchte; chemisch 
    durch das verbreitete Vorkommen von 
    Alkaloiden gekennzeichnet, die von der Aminosäure Tryptophan abgeleitet 
    sind, darunter insbesondere 
    Indol-Alkaloide; gemäßigte Zone,
    Subtropen und Tropen: pantropisch, wenige in gemäßigter Zone (USA, 
    Australien, Neuseeland; fehlend in Europa und in gemäßigter Zone Asiens).  Taxonomische Einordnung: Dahlgren 
    - Überordnung Gentianiflorae / Ordnung Gentianales, Cronquist - Unterklasse 
    Asteridae 
    / Ordnung Gentianales,  APG - Unterklasse Rosidae / 
    Euasteriden I / Ordnung Gentianales. 
    Arzneipflanzen: Strychnos nux-vomica (Strychni semen -
    Brechnusssamen), Strychnos toxifera (Curare).  Bilder: 
    Siehe 
    Pflanzenbildergalerie, Familie 
    Loganiaceae. Quellen und 
    weitere Informationen:  biodiversity.uno.edu/delta*,
    Stevens, P.F. (2001 
    onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. | 
  
    |  | 
  
    | 2. Familie: Gentianaceae JUSS.
    (Enziangewächse) | 
  
    |  87 Gattungen mit ca. 1655 Arten; einjährige, zweijährige, gelegentlich auch
    mehrjährige Kräuter, selten auch Sträucher, autotroph oder 
    saprophytisch lebend; 
    Helophyten oder
    Mesophyten, mit zahlreichen alpinen 
    Arten; Blätter wohl entwickelt, teilweise aber auch stark
    reduziert, gestielt bis sitzend, überwiegend 
    
    gegenständig, gelegentlich quirlständig (Gattung Swertia), selten 
    
    wechselständig,     
    
    Nebenblätter fehlend, 
    
    gegenständige Blätter teilweise durch verdickte Leiste verbunden, 
    Blattspreite ungeteilt, Blattrand überwiegend ganz; Pflanzen 
    meist
    zwittrig, selten
     
    polygamomonözisch, 
    
    entemophil;
    Blüten klein oder mittelgroß, 
    radiärsymmetrisch, 4-5(-12)zählig, mit 
    oder ohne Bracteen, einzeln oder in end- oder achselständigen 
    Infloreszenzen, bei denen es sich meist um ein einfaches
    oder zusammengesetztes Dichasium handelt; 
    Perianth doppelt, 
    K4-5(-12), meist verwachsen, 
    C4-5(-12), verwachsen, 
    A4-5(-12), immer gleichzählig mit  
    den
    Petalen, fast ausschließlich mit 
    fertilen Staubblättern, selten mit 1-4 zwischen den fertilen Staubblättern 
    angeordneten
    Staminodien, 
    G2, 
    synkarp,
    Fruchtknoten 
    
    oberständig, meist 1 Griffel, 1 oder 2 
    Narben, 1- oder 2lappig [Blütenformel
    häufig *K(5) C(5) A5 G(2)]; 
    überwiegend Kapselfrüchte, selten Beerenfrüchte; chemisch charakterisiert 
    durch das verbreitete Vorkommen von Bitterstoffen, bei denen es sich häufig um Seco-Iridoide handelt, anatomisch durch
    bikollaterale Leitbündel; gemäßigte Zone bis Tropen: Kosmopoliten.  Taxonomische Einordnung: Dahlgren 
    - Überordnung Gentianiflorae / Ordnung Gentianales, Cronquist - Unterklasse 
    Asteridae 
    / Ordnung Gentianales,  APG - Unterklasse Rosidae / 
    Euasteriden I / Ordnung Gentianales. Arzneipflanzen: 
    
    Gentiana lutea (Gentianae radix - Enzianwurzel),
    Centaurium erythrea (Centaurii herba -
    Tausendgüldenkraut; Zugang nur für registrierte Nutzer). 
    Nutzpflanzen: Insbesondere 
    Gentiana lutea
    verwendet als Ausgangsmaterial zur Schnapsherstellung (Enzianschnaps sowie 
    verschiedenste Kräuterliköre). Verschiedene Arten der Gattung Gentiana 
    ferner vielfach als Zierpflanzen kultiviert.  Bilder: 
    Siehe 
    Pflanzenbildergalerie, Familie 
    Gentianaceae. Quellen und 
    weitere Informationen:
    biodiversity.uno.edu/delta*,
    Stevens, P.F. (2001 
    onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. | 
  
    |  | 
  
    | 3. Familie:  Saccifoliaceae 
    MAGUIRE & PIRES | 
  
    | 1 Gattung mit 1 Art; 
    Sträucher; 
    Blätter klein, gestielt, 
    
    wechselständig, 
    spiralig angeordnet,    
    
    Nebenblätter fehlend, Blattspreite 
    ungeteilt, scheinbar parallelnervig, Blattrand ganz, umgerollt; 
    Pflanzen zwittrig; 
    Blüten  
    radiärsymmetrisch, 
    einzeln achselständig; 
    Perianth doppelt, 
    K(4-)5, an der
    Basis verwachsen, C(4-)5, verwachsen, 
    A(4-)5, adnat,
    G2,
    synkarp,
    Fruchtknoten
    oberständig, mit einem
    Griffel und einer kurz 2lappigen
    Narbe; 
    Kapselfrüchte; 
    Neotropis; Tropen: Hochland von 
    Guayana. 
    Taxonomische Einordnung: Nicht mehr als 
    eigenständige Familie aufgefasst sondern einer insgesamt 4 Gattungen 
    umfassenden Tribus Saccifolieae (MAGUIRE & PIRES) 
    STRUWE, THIV, V. A. ALBERT 
    & KADEREIT innerhalb der Familie
    Gentianaceae zugeordnet. 
    
    
    Dahlgren 
    - Überordnung Gentianiflorae / Ordnung Gentianales, Cronquist - Unterklasse 
    Asteridae 
    / Ordnung Gentianales,  APG - Unterklasse Rosidae / 
    Euasteriden I / Ordnung Gentianales (als Synonym der 
    Gentianaceae).
    
     Quellen und weitere Informationen: 
    
    
    biodiversity.uno.edu/delta*,
    Stevens, P.F. (2001 
    onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. | 
  
    |  | 
  
    | 4. Familie: Apocynaceae JUSS.
    (Hundsgiftgewächse) | 
  
    | Der ursprünglichen Familie Apocynaceae mit 164 Gattungen 
    mit 1500 Arten zugeordnet wurde  die zuvor als eigenständige Familie 
    aufgefasste Asclepiadaceae R. BR., die jetzt als 
    Unterfamilie Asclepiadoideae BURNETT aufgefasst wird. Somit zählen 
    zur Familie im heutigen Sinne etwa 415 Gattungen mit ca. 4550 Arten.Zur ursprünglichen Familie
    Apocynaceae JUSS. 
    wurden 164 Gattungen mit 1500 Arten gezählt, die durch folgende Merkmale 
    charakterisiert sind: überwiegend klimmende Lianen, ferner einige Bäume, 
    Sträucher und Kräuter mit 
    bikollateralen 
    Leitbündeln; enthalten Milchsaft; Blätter immergrün, 
    
    wechselständig, gegenständig oder wirtelig mit 3 Blättern pro Wirtel, 
    
    Nebenblätter meist fehlend, Blattspreite ungeteilt; Pflanzen 
    zwittrig mit hoch spezialisiertem Übertragungsmechanismus für die Pollen;
     
    Blüten 
    radiärsymmetrisch, 5zählig, mit 
    Bracteen, 
    in 
    Rispen; 
    Perianth doppelt, 
    K5,  verwachsen, 
    C5, verwachsen, 
    A5, 
    adnat, nur mit fertilen Staubblättern, 
    dem Griffelkopf meist eng anliegend,
    G2, bei der Gattung Pleiocarpa 
    2-5(-8), 
    synkarp,
    Fruchtknoten 
    
    oberständig oder halbunterständig,  1 
    Griffel und 1  
    Narbe, die einen 
    meist stark verdickten Kopf besitzt (s. Foto von 
    Vinca minor); Kapselfrüchte oder Doppelbalgfrüchte, 
    gelegentlich auch Beeren- oder Steinfrüchte; chemisch charakterisiert durch 
    das verbreitete Vorkommen toxischer
    Inhaltsstoffe, bei denen es sich entweder um 
    Indol-Alkaloide
    oder Cardenolide handelt, sowie von Milchsaft meist mit 
    Triterpenen und 
    Kautschuk; 
    weit verbreitet in den Tropen und Subtropen, wenige Arten ferner in der 
    gemäßigten Zone (in Europa 10 Arten).  Taxonomische Einordnung: Dahlgren 
    - Überordnung Gentianiflorae / Ordnung Gentianales, Cronquist - Unterklasse 
    Asteridae 
    / Ordnung Gentianales,  APG - Unterklasse Rosidae / 
    Euasteriden I / Ordnung Gentianales. Arzneipflanzen: 
    
    Aspidosperma quebracho-blanco (Quebracho cortex - Quebrachorinde),
    Catharanthus-sp. (Vincaalkaloide),
    Rauwolfia-sp. (Rauwolfiae radix - Rauwolfiawurzel) ,
    Nerium oleander (Oleandri folium - Oleanderblätter),
    Strophanthus gratus (Strophanthi grati semen - Strophanthussamen),
    Strophanthus kombe (Strophanthi Kombe semen - Strophanthussamen Kombe). 
    Nutzpflanzen: Vertreter 
    unterschiedlicher Gattungen insbesondere in allen tropischen und 
    subtropischen Regionen der Erde nicht zuletzt aufgrund der häufig mehrere 
    Monate andauernden Blüte vielfach als Zierpflanzen kultiviert, unter diesen 
    z. B. Catharanthus roseus,
    Nerium oleander und
    Plumeria obtusa.  Bilder: 
    Siehe 
    Pflanzenbildergalerie, Familie 
    Apocynaceae.  Quellen und 
    weitere Informationen:
    biodiversity.uno.edu/delta*,
    Stevens, P.F. (2001 
    onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.
 | 
  
    |  | 
  
    | 5. Familie:   
    Asclepiadaceae R. BR. 
    (Schwalbenwurzgewächse) | 
  
    | Nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern 
    als Unterfamilie Asclepiadoideae BURNETT der 
    Familie Apocynaceae JUSS. 
    zugeordnet; Die Arten der ursprünglichen Familie 
    Asclepiadaceae R. BR. sind wie folgt 
    charakterisiert: 250 Gattungen mit 2000 Arten; Milchsaft 
    enthaltende Kräuter, Lianen, Sträucher, selten Bäume, mit zum Teil 
    ungewöhnlicher Wuchsform (kaktusartig oder 
    Carnivoren mit zu Fallen umgewandelten 
    Blättern); Mesophyten oder 
    Xerophyten; Blätter meist
    gegenständig, selten
    wirtelig, krautig, membranartig oder 
    zu Dornen umgewandelt, Blattspreite ungeteilt, häufig stark reduziert; 
    Pflanzen zwittrig, 
    entemophil; Blüten  
    
    radiärsymmetrisch, 5zählig, einzeln oder in
    zymösen, häufig
    doldenartigen Blütenständen; 
    Perianth doppelt, 
    K5, an der Basis 
    verwachsen, 
    C5, verwachsen mit kurzer Röhre, 
    A5, 
    adnat, nur mit fertilen Staubblättern, 
    Staubbeutel meist dem Griffelkopf anliegend (s. Foto von 
    Vincetoxicum hirundinaria), 
    G2, 
    
    synkarp,
    Fruchtknoten 
    oberständig, 
    Griffel 2, unten frei, oben verwachsen; meist Doppelbalgfrüchte; weit 
    verbreitet in den Tropen und Subtropen, wenige Arten in der gemäßigten Zone.  Taxonomische Einordnung: Dahlgren 
    - Überordnung Gentianiflorae / Ordnung Gentianales, Cronquist - Unterklasse 
    Asteridae 
    / Ordnung Gentianales,  APG - Unterklasse Rosidae / 
    Euasteriden I / Ordnung Gentianales / Familie Apocynaceae JUSS. Arzneipflanzen: 
    
     Marsdenia cundurango (Condurangorinde
    - Condurango cortex). 
    Nutzpflanzen: Arten mehrerer Gattungen 
    (u. a. Asclepias, Hoya, Araujia, Ceropegia, 
    Stapelia, Caralluma, Decabelone) als rankende Zierpflanzen 
    kultiviert.  Bilder: Siehe 
    Pflanzenbildergalerie, Familie 
    Asclepiadaceae. Quellen und 
    weitere Informationen:
    biodiversity.uno.edu/delta*,
    Stevens, P.F. (2001 
    onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. | 
  
    | 
 | 
  
    | 
      
        | © Thomas Schoepke |  |  |