Baldrian, Baldrian nochmals Baldrian ...

Der nördlich vom Fließ gelegene Bereich  ist allgemein weniger eindrucksvoll als der zuvor beschriebene. Zwar gibt es auch hier sowohl feuchte als auch extrem trockene Abschnitte mit einer Vielzahl der bereits genannten Arten, jedoch ist ein sanfter Übergang der in Richtung Glienicke zugleich ansteigenden Landschaft zu beobachten.
Die an den feuchten Standorten anzutreffenden Arten wurden zum überwiegenden Teil bereits eichwe13.jpg (64476 Byte)auf den vorherigen Seiten erwähnt. Bemerkenswert ist lediglich ein außergewöhnlich dichter Baldrian-Bestand (Valeriana officinalis L.), der sich am Rande eines Grabens entwickelt hat. Hier finden sich zudem einige schöne Exemplare von Cirsium oleraceum L. (SCOP.), der Kohldistel, wogegen im Graben selbst sich ein relativ ausgedehnter Bestand von Thypha latifolia L., dem Breitblättrigen Rohrkolben, anzutreffen ist.
Die trocknen Standorte sind durch das Vorkommen von Pflanzen charakterisiert, die an sehr sandige Standorte angepaßt sind. Neben den bereits genannten Oenothera biennis und Solidago canadensis ist reichlich Berteroa incana L. DC. (Graukresse) und am Boden entlangwindend Convolvulus arvensis L. (Ackerwinde) anzutreffen. Seltener stößteichwe14.jpg (59163 Byte) man dagegen auf die Moschus-Malve (Malva moschata L.), die im Gegensatz zu Süddeutschland im norddeutschen Raum auch allgemein eher selten ist.
Entlang des den nördlichen Abschluß des Fließtales bildenden Kollonnenwegs, der früher von den DDR-Grenztruppen zu Patrouillenfahrten genutzt wurde, hat auch 10 Jahre nach dem Fall der Mauer die Vegetation schlechte Karten, da hier wahrlich alles gnadenlos von den zu Haufe einhergaloppierenden Pferden niedergetrampelt wird. Nur direkt am Rand des asphaltierten Weges konnten einzelne Arten Fuß fassen, darunter als bemerkenswerteste Art Petrorhagia prolifera (L.) SCOP., das Sprossende Nelkenköpfchen.


© Thomas Schöpke